Die Bankklasse ABa 30 arbeitete unter Leitung von Jörg Kentzler und Heino Wessel an drei Tagen ihrer letzten Blockwoche im Rahmen eines Planspiels zur Altersvorsorge und zum Rentensystem. Im imaginären Inselstaat ‚Atlantis‘ nahm jede Schülerin / jeder Schüler eine individuelle Bürger-Rolle mit einer eigenen Vita ein. Methodisch flexibel und PC-gestützt schloss die Klasse einen Generationenvertrag, erarbeitete eine eigene Rentenformel und gestaltete ein sozial verträgliches System zum Erhalt der Gesellschaft von Atlantis. Die Klasse orientierte sich hierbei an den Stärken des deutschen Rentensystems und vermied seine immanenten Schwächen: Ergebnisse waren ein Renteneintrittsalter von 60 Jahren, ein finanzielles mehrstufiges Anreizsystem zur Geburt von Kindern sowie der Aufbau von Rücklagen in der gesetzlichen Rentenversicherung, um die Zunahme des Altersquotienten abfedern zu können.

Basis ihres Systems war die staatliche Rentenversorgung lediglich auf Niveau des Existenzminimums, das durch kapitalgedeckte Eigenvorsorge und betriebliche Vorsorge ergänzt werden konnte.

Neben allgemeinen, finanz- und güterwirtschaftlichen Inhalten (Preisbildung und Güterversorgung) bot das Planspiel bankbetriebliche Ansatzpunkte im Rahmen des Wertpapiergeschäfts sowie Kreditgeschäfts (Wohn-Riester). In diesen Bereichen konnten die Berater-Qualitäten der angehenden Bankkaufleute eingebunden werden, indem verschiedene Beobachtungsaufgaben bei Rollenspielen eingesetzt wurden und mit tatsächlichen Prüfungsmodalitäten evaluiert wurden.

Durch ihren vorbildlichen Arbeitseinsatz und die Weitsicht einiger Schüler musste Atlantis nicht untergehen.

Die arbeitsreichen Tage waren auch aus Schülersicht gewinnbringend, boten verschiedene Blickwinkel auf das Älter-Werden einer Gesellschaft und ihrer Probleme, verbunden mit den komplexen Zusammenhängen, die sich aus unterschiedlichen Sichtweisen sowie den gesetzlichen und sozialen Auflagen ergeben.